Klinischer Pfad: TUR-P

Aus Urothek Neunkirchen
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Abkürzung

Eine transurethrale Resektion der Prostata wird TUR-P abgekürzt.

Kurzbeschreibung

Die transurethrale Resektion der Prostata wird bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata durchgeführt. Der Eingriff wird in Vollnarkose oder Spinalanästhesie bei einem in Steinschnittlage gelagerten Patienten über die Harnröhre durchgeführt. Das Prostataadenom wird mit einem Endoskop ("Resektoskopen") unter Sicht mit einer unter Strom stehenden Resektionsschlinge abgetragen und ausgespült. Anschließend erfolgt, ebenfalls mit der Schlinge, die Blutstillung. Schlussendlich wird ein Spülkatheter eingelegt.

Zeitplan

Maßnahme Zeitpunkt
Diagnostik/Prämedikation Prästationär
Aufnahme Am OP-Tag
Intensivstation Nein
Verlegung auf Normalstation OP-Tag
Rehabilitationsziel "Normalkost"
  • 4h postoperativ: trinken
  • Abendessen
Rehabilitationsziel "Mobilisation aus dem Bett"
  • 2h postoperativ am OP-Tag
Entlassung 2. - 4. postoperativer Tag

Prästationäre Diagnostik

  • Aktuelles Blutlabor (kleines Blutbild, Elektrolyte, Kreatinin, Gerinnung, beta-HCG bei gebährfähigen Frauen)
  • Bereitstellung von Kreuzblut ab einer Drüsengröße über 80ml
  • Urinstatus, Urinkultur
  • Bei liegendem Katheter oder CF >1 Woche: Katheterwechsel
  • Anamnese und körperliche Untersuchung, digital rektale Untersuchung
  • Sonographie Niere und Blase mit Restharnbestimmung
  • Uroflow bei voller Blase
  • RöntgenThorax, EKG je nach Anästhesie
  • Bilder des oberen Harntraktes: Stein-CT oder Röntgenaufnahmen mit Kontrastmittel im Hohlsystem.
  • Befunde bei Begleiterkrankungen
  • OP-Aufklärung
  • Patienteninformation aushändigen und perioperativen Verlauf beschreiben
  • Vorstellung Narkosearzt

Fragebogen und Informationen

OP-Aufklärung

siehe hier

Präoperative Maßnahmen Stationsarzt

  • Ausschluß Harnwegsinfekt
  • testgerechte antibiotische Therapie, wenn Harnwegsinfekt vorliegt
  • Aktuelles Labor (Kleines Blutbild, Elektrolyte, Kreatinin, Gerinnung, PSA)
  • Bei erhöhtem PSA-Wert ggf. Prostatabiopsie besprechen
  • Finaler OP-Check: Vollständigkeit der Dokumente: OP-Aufklärung unterzeichnet?
  • Operateur: präoperatives Gespräch mit Patient, OP-Checkliste ausfüllen, Markierung Patient

OP-Vorbereitung Pflege auf Station

  • Motivierendes Aufnahmegespräch, Beschreibung des perioperativen Verlaufs
  • Häusliche Situation klären
  • Ggf. Vorstellung Anästhesiearzt
  • OP-bezogenen Leitfaden aushändigen
  • Größe, Gewicht, RR, Puls, Temperatur messen
  • Nahrungskarenz: siehe aktuelle SOP
  • Thromboseprophylaxe: nach ärztlicher Anordnung in Oberarm, Kompressionsstrümpfe
  • Patientenakte und Röntgenbilder mit in den OP geben!
  • Prämedikation: unmittelbar nach Patientenabruf

Intraoperative Maßnahmen

  • Lagerung: Steinschnittlage
  • Desinfektion des äußeren Genitales mit Octenisept, inklusive der Glans Penis
  • Narkose: Larynxmaske, ITN oder Spinalanästhesie
  • OP-Technik: siehe OP-Bericht

Postoperatives Management

OP-Tag

  • Normalstation nach Aufwachraum
  • Postoperative Anordnungen
  • Bei Verlegung auf Normalstation: 3/Tag RR und Puls und Temperatur
  • Analgesie: Metamizol 1000mg 4x/d bei Bedarf; Schmerzskala führen
  • Thromboseprophylaxe: nach Standard
  • Dauerspülung bis vom Arzt pausiert
  • Bei stark blutigem Urin: Spülung hochstellen oder manuell anspülen, Info Stationsarzt
  • Urinfarbe markieren
  • Ärztliche Visite durch Operateur/Stationsarzt
  • Angehörige und Patient über OP-Verlauf informieren

Tag 1

  • 2x täglich Visite mit klinischer Untersuchung, Katheter, Schmerzen, Befinden erfragen
  • Besprechung des OP-Befundes, Entlassungswunsch erfragen;
  • Mobilität: Stufenweise bis zur Vollmobilität
  • Urinfarbe markieren
  • Laborkontrolle je nach ärztlicher Verordnung
  • Kost: Vollkost, Trinkmenge mindestens 1,5l
  • Infusion: keine, nur bei Volumenmangel
  • selbständige Versorgung anstreben
  • Thromboseprophylaxe: Niedermolekulare Heparine in Oberarm; Thrombosestrümpfe
  • antibiotische Therapie: nach Standard
  • Kontrollen: Blutdruck, Puls, Temperatur: 3xtäglich messen
  • Analgesie: Metamizol 1000mg 4x/d b.B.; Schmerzskala führen
  • Dauerspülung bis vom Arzt pausiert
  • Bei stark blutigem Urin: Spülung hochstellen oder manuell anspülen, Info Stationsarzt
  • Ggf. Sonographie der Nieren, je nach ärztlicher Anordnung
  • Entlassungsbrief diktieren

Tag 2 bis 4

  • 2x täglich Visite (s.o.)
  • Patientengespräch: Patientenmotivation, Organisation der Entlassung und Information zu poststationärem Verhalten
  • Mobilisation: vollständig mobil
  • Thromboseprophylaxe: Niedermolekulare Heparine in Oberarm; Thrombosestrümpfe
  • Antibiotikatherapie: nach Standard
  • Kost: Vollkost
  • Infusionen: keine
  • Analgesie: wie oben
  • Kontrollen: 2xtäglich Blutdruck, Puls, 1x täglich Temperatur
  • Urinfarbe markieren, ggf. Spülung pausieren
  • Nach einem Tag pausierter Spülung ggf. Katheter entfernen
  • Laborkontrollen (z.B. Hb) bei klinischer Indikation
  • Entlassung am Folgetag der Katherentfernung
  • Nach Katheterentfernung: Uroflow und Restharnbestimmung
  • Miktionsprotokoll nach DK-Entfernung aushändigen und erläutern
  • Entlassungsbrief fertigstellen
  • Festlegung weiterer ambulanter Vorstellungstermine