Klinikstandard: Antibiotika: Vancomycin

Aus Urothek Neunkirchen
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Prinzipien der intravenösen Therapie mit Vancomycin

Autor: Nina Huck

Allgemein

Vancomycin i.v. sollte nur nach sorgfältigem Abwägung und testgerecht nach Antibiogramm verabreicht werden.

Dosierung

Bei systemischer Gabe (i.v.): Immer 1g Vancomycin initial, weitere Dosierung bzw. Dosierintervall dann abhängig von der Nierenfunktion.

normale Nierenfunktion

  • Dosierung bei normaler Nierenfunktion (Erwachsene) 1 g / 12 Stunden (500 mg / 6 Stunden)
  • regelmäßige routinemäßige Bestimmung des Vancomycin-Tal-Spiegels (nach 3 Tagen, Tal-Spiegel = vor der nächsten Gabe) bei Patienten mit normaler Nierenfunktion, vor allem bei Patienten mit zusätzlichen nephrotoxischen Medikamenten (Anpassung siehe unten).

eingeschränkte Nierenfunktion

Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis der Ausscheidungsleistung angepasst werden.

  • Initialdosis: mind. 15 mg / kg
  • Vancomycin-Gesamttagesdosis (mg): ca. 15 mal die glomeruläre Filtrationsrate (ml / min)
  • Tägliche Bestimmung des Vancomycin-Talspiegels (vor Gabe) und Dosierung je nach Spiegel
    • Zielspiegel: 10-15 mg/l: Dosierung wie bisher fortsetzen
    • Tal-Spiegel: > 20-30 mg/l: Gabe pausieren bis Spiegel wieder im Zielbereich (Kontrolle nach 12h)
    • Tal-Spiegel: < 10 mg/l: Dosisintervall verkürzen bzw. Dosis erhöhen (1g/12h oder 500 mg/6h)

Behandlungsdauer

je nach der Schwere der Infektion sowie nach dem klinischen und bakteriologischen Verlauf

Kombinationstherapie

Im Falle einer Kombinationstherapie von Vancomycin mit anderen Antibiotika / Chemotherapeutika sollen die Präparate getrennt gegeben werden.