Notfall: Dringlichkeitskatalog urologischer Notfälle

Aus Urothek Neunkirchen
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Katalog der Dringlichkeitsstufen für Urologische Notfälle (Jahr 2014)

Vitaler Notfall (Stufe 1)

  • Nierentrauma mit vital bedrohlicher Blutung
  • Sonstige Traumata mit vital bedrohlicher Blutung
  • Postoperative Nachblutung (Nephrektomie, Nierenteilresektion, Radikale Prostatektomie, Zystektomie) mit vital bedrohlichem Hb-Abfall
  • Akute Hb- und kreislaufrelevante Blutungen aus dem Urogenitaltrakt (z.B. Blasentamponade)

Dringender Eingriff (Stufe 2)

  • Hodentorsion, OP zwingend bis max. 6 h nach Eintritt des Ereignisses, ggf. somit auch Notfallindikation möglich
  • Sonstige Traumata (z.B. Hoden)
  • Sepsis mit Notwendigkeit einer Harnableitung (z.B. DJ oder PCN in Narkose)
  • Kolik mit Narkosenotwendigkeit
  • Nachblutung (z.B. Nephrektomie, Nierenteilresektion, Radikale Prostatektomie, Zystektomie, TUR-B, TUR-P, Revolix), Hb-relevant und/oder Schmerzen
  • Blasentamponade, Hb-relevant und/oder Schmerzen
  • Fournier'sches Gangrän
  • Abszeß mit Sepsiszeichen
  • Priapismus mit Notwendigkeit der Narkose
  • Revisions-OP mit höchst dringlicher Indikation (z.B. mechanischer Ileus, Darmanastomoseninsuffizienz, offene Revision nach transurethralem Eingriff (z.B. Blasenperforation, Harnleiterabriß)
  • Paraphimose
  • Fremdkörperentfernung
  • Penisfraktur
  • Harnableitung (DJ/PCN) nach klinischem Befund (Entzündungsparameter, Nierenparameter)

Aufgeschobene Dringlichkeit (Stufe 3)

  • Skrotalabszeß ohne Sepsiszeichen
  • Harnableitung (Nephrostomie, DJ) nach klinischem Befund (Entzündungsparameter, Retentionsparameter)

Anmerkungen

Eine Stufenanpassung ist dann notwendig, wenn der Zustand des Patienten sich signifikant verändert.

Prof. Häcker, 30.12.2013